Spielräume

Kitafreiflächen benötigen Vielfalt und eine differenzierte Raumgliederung, die sich an den unterschiedlichen Nutzungen in den einzelnen Bereichen orientiert. Große, zusammenhängende, übersichtliche Flächen beeinträchtigen die Qualität von Spiel und Aufenthalt. Sie können in Einzelfällen sogar Unfallrisiken bergen, z.B. wenn eine Schaukel ungeschützt in einem großen Sandkasten steht, wo auch gebuddelt wird. Die Gefahr, dass Kinder in die sich bewegende Schaukel rennen, ist hier sehr groß.

Spiele mit großer Bewegungsintensität können ohne Gliederung des Raums ruhigere Aktivitäten stören. Raumgliederung schafft Spannungsmomente, wenn man von einem Raum in den anderen kommt, ohne ihn vorher einsehen zu können.

Faustregel: Je kleinräumiger und vielfältiger ein Außengelände gestaltet ist, desto besser wird es den Bedürfnissen der Kinder nach Bewegung, Erholung und Lernen gerecht.  

Hügel, Mulden, Hecken und Büsche gliedern das Gelände in diverse Räume, die Kinder in unterschiedlichster Form nutzen. Hier kann man sich verstecken, in Ruhe spielen, forschen, sich treffen oder - ungesehen von Erwachsenen - sogar Abenteuer erleben. In solch unübersichtlichen Spielräumen übernehmen die Kinder unweigerlich Verantwortung für sich und andere - ganz spielerisch.

Wenn Kinder frei spielen dürfen, erfährt man sehr schnell sehr viel über ihre Bedürfnisse.

Kitafreiflächen, die räumlich kleinteilig gegliedert sind, bergen nicht mehr Gefahrenpotential als ungegliederte Räume - das Gegenteil ist der Fall!

 

Rückzugsräume

Viele Erwachsene glauben, Kinder benötigen immer nur ausreichend Bewegungsangebote. Dabei sind auch Bereiche wichtig, wohin sie sich zurückziehen können, allein oder mit nur wenigen Freunden. Abseits von den anderen können sie dann ihren Träumen und Fantasien nachgehen oder einfach nur ruhig spielen (z.B. Rollenspiele). Von Erwachsenen unbeobachtet zu spielen, ist für die Kinder äußerst wichtig.

Kinder wissen, wann sie unbeobachtet sind und übernehmen sofort mehr Verantwortung für sich und andere. Dieser Effekt kann sich im Blickfeld von Erwachsenen nur schwer einstellen. Hier wird das Kind in der Regel - bewusst oder unbewusst - die Verantwortung auf die Erwachsenen übertragen.

Rückzugsbereiche sind Holzhütten, Tipis aus Weiden oder Kletterpflanzen, Spielgebüsche sind am besten!